Textproben

 
       

 


Die  goldenen Tränen

© Winfried Kerkhoff

 

 

 

   
  . . . Da wurde es sehr hell über dem Grab und in dem Lichtschein sah das Mädchen eine schöne Fee. „Dein Wunsch wird erfüllt!“, sagte sie lächelnd und verschwand. Und überall, wo die Tränen die Graberde berührten, wuchsen und erblühten weiße Rosen. . .    
       
 

. . . Jeden Abend, wenn es dämmerte, führten die Soldaten das Mädchen zum Grab und brachten es zum Weinen. Sie sammelten die goldenen Tränen auf und lieferten sie dem Minister ab, der übergab dem König ein paar davon, den größeren Rest unterschlug er.
Die Leute hörten natürlich jeden Abend das Klagen des Mädchens, aber sie glaubten, dass die Seelen der Toten auf dem Friedhof wimmern und schreien würden
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